September 2016
Schwere Hammer, starke Männer, viel Lärm und Staub – was hat das zu bedeuten?
Genau, jetzt ist Rückbau am Haupthaus angesagt. Die Wände von Gipskarton befreien, den Fußböden die vielen Schichten klauen, den versotteten Kamin dem Erdboden gleich machen, alle Balken wieder frei legen…
…und ein riesen Schock mit inbegriffen.
Auf die Plätze, fertig, Abriss!
Wände und Balken werden frei gelegt:
Es wirkt, als würde das Haus brennen. Aus den offenen Fenstern qualmt es.
Feuer? Nein, es staubt.
Nach Freilegung der ersten Balken im Haus, wird langsam der Schaden im Holz sichtbar und lässt Böses erahnen. Von außen wurde das Fachwerkhaus mal kosmetisch renoviert. Holz wurde durch Speis beigearbeitet, Risse und unebene Oberflächen wurden mit Silikon ausgestopft, fehlende Balken wurden mit Farbe simuliert und nachgearbeitet.
Nachdem der erste Zimmerman, ein absoluter Fachmann in seinem Beruf, unsere Baustelle besuchte und beurteilte, wurde uns erstmal Angst und Bange. Er hat eine 6-stellige Summe aufgerufen, um das Holz im Haus wieder in Stand zu setzen.
Schock.
Er wies auf 3 nebeneinander, senkrecht stehende Balken hin: der mittlere war bereits nicht mehr aus Holz… Gute Arbeit – der, der es kosmetisch gerichtet hat. Von außen war der Schaden weder zu erkennen noch zu vermuten.
Was nun?
Wieder verkaufen? Weiter vermieten? Nein, Augen zu und durch.
Wir haben gedanklich alle Möglichkeiten durchgespielt… Unser finanzieller und vor allem zeitlicher Plan ist vollkommen über den Haufen geworfen. ABER wir lieben dieses Haus.
Das Haus hat Glück uns gefunden zu haben, denn wir geben es nicht auf. Schatz, wir machen ein Schmuckstück aus dir! Versprochen!
Weiter an die Arbeit:
Die ersten Gefache fliegen und lassen das Haus luftig werden. Die verschalten, ggf. asbesthaltigen Wandverkleidungen zum Hof und Garten werden demontiert. Das Vordach des Hauseingangs darf in der Garage eine Pause einlegen.
Gerüst ans Haus, Gerüst wieder weg. Schuttrutschen und Baustützen wurden besorgt und eingesetzt.
Hier geht die Verschalung der Nordseite zum Garten:
Und die der Westfassade zum Innenhof folgt zugleich.
Hier kommt ein schönes Fachwerk zutage, was wir zum Sichtfachwerk machen wollen. Zu einem Dreiseitenhof gehören auch 3 sichtbare Seiten Fachwerk.
Das Vordach wird demontiert und in der Scheune zwischengelagert:
Der vesottete Kamin verabschiedet sich:
Die Gefache, die direkt über der Schwelle liegen, werden rausgehauen: